Er baute die DDR-Mikroelektronik maßgeblich auf - und musste schließlich ihre Zerschlagung erleben

– zwischen diese beiden Worte fasst die Sächsische Zeitung die publizistische Biografie von Reinhard Delau auf ihrer Feuilletonseite vom 2. März 2020, seinem 80. Geburtstag. Peter Ufer beginnt gleich mit dem neusten, autobiografische Züge enthaltenden Roman, den Delau eben zu seinem Jubiläum beendete: “Es geht um einen Doppelagenten, der in den 1980er-Jahren als DDR-Bürger in Ägypten für den BND und die Stasi arbeitete.“

Aus dem Südostasientagebuch des Herrn P. / Wieder in Kambotscha / Phnom Penh 10. November 2007, Soem Reap Der Duft des Morgens, die kühlen Schatten unter Palmen. Herr P. frühstückte in aller Ruhe. ... (später mehr ... )

Große Asienreise Kambodscha 2006 / Vor dem Siem Reap zum alten Angkor Herr P. schloss einen Augenblick die Augen, als die Zwei-Propeller-Maschine der Bangkok Airways auf dem Flugplatz von Seam Reap aufsetzte. Er war in Kambodscha gelandet, zum zweiten Mal in seinem Leben. Als er aus dem Flugzeug trat und die wenigen Stufen hinunter stieg, erfasste ihn Erwartung. Er würde die dunklen Steine der Khmer-Tempel noch einmal erleben, in die steinernen Gesichter an den Türmen schauen, in das Dunkel...

Delaus ReiseBlog. MalaysiaReportagen
Singapur/Kuala Lumpur (KL) . 7. November 2008

Delaus ReiseBlog.SingapurReportagen
Dresden, Nacht, 2.,3. November 2008 Bevor Herr P. auf Reisen ging, entdeckte er einen Satz bei Daniel Kehlmann in „Die Vermessung der Welt“, der ihn aufregte. “...auch als Davongekommener erhole man sich nicht von der Nähe der Fremde.“ Diesen Satz spricht der berühmte Forscher Georg Forster, der mit James Cook die Welt umrundet hatte. Kann Nähe zur Fremde belästigen, gar quälend werden? Oder ist es nicht vielmehr ein Glück, wenn Fremde zu Nähe wird. Dies fragte sich Herr P. um...

Delaus ReiseBlog, MarrakeschReportage
REISE NACH mAROKKO VON TERRORANSCLAG ÜBERSCHATTET Herr P. hatte schon länger vor, nach Marrakesch zu reisen. Gerade jetzt, da es in einigen arabischen Ländern brannte, blieb es im Königreich Marokko ruhig, vielleicht, weil sich König Mohammed VI. beeilt hatte, etwas von seiner Macht abzugeben. Das Land hatte früher zu Herrn P´s Sehnsuchtspunkten gehört, wie Ägypten und Griechenland, Rom und Spanien, Aachen und das Rheintal. Inzwischen haben sich einige Sehnsuchtspunkte abgerieben,...

Fotos-Reiner Delau, d&b.o., Albanienreise
Herr P. wollte seine Ruhe haben. Er war im römischen Amphitheater herumgekrochen. Dunkle Gänge, altes Gemäuer, ausgeführt mit den flachen römischen Steinen. Eine kleine Kapelle mit Mosaiken. Unkraut spross aus den Tribünen. Und in der Mitte des Amphitheaters blühten Blumen und wucherte Gras. Auf dem Hügel über dem Amphirund stach ein Minarett in die Höhe. Helle Häuser stießen ans Rund. Gelegentlich schwappten Huptöne aus dem Stadtzentrum herüber. Sonst war es ziemlich still.

Kairos Totenstadt hat kaum noch Platz für die Ärmsten der Armen Professor Mursi hatte Herrn P. vor der Kairoer Totenstadt gewarnt, in seiner leisen nachdrücklichen Art, die ihm immer so angenehm gewesen war. "Fremde sieht man dort nicht gern. Man fühlt sich ihrer Neugier ausgeliefert. Seien Sie vorsichtig. Es passiert immer wieder, dass Menschen verschwinden, meist Ausländer. Sie werden sich erinnern." Natürlich erinnerte sich Herr P. Als er in Kairo lebte und arbeitete, gab es in den...

Delaus Reiseblog, Myanmar-Reportage

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